Kurz erklärt

Wildnispädagogik in Kitas

Eine Einführung für ErzieherInnen in die pädagogische Ausrichtung
HeyAva Redaktion
4 Minuten
Lesezeit
Aktualisiert am:
May 8, 2023

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Wildnispädagogik in Kitas

Einleitung: Was ist Wildnispädagogik?

Wildnispädagogik ist eine pädagogische Ausrichtung, die sich darauf konzentriert, Kindern die Natur und ihre Abläufe näherzubringen. Sie fördert die Neugier der Kinder, ihre Umwelt zu erkunden und sich dabei aktiv zu beteiligen. In Kitas kann Wildnispädagogik eine wertvolle Ergänzung zum bestehenden Curriculum sein, indem sie den Kinder ein naturnahes Umfeld schafft und sie ihre Sinne und Fähigkeiten im Freien entfalten lässt.

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Die Philosophie hinter Wildnispädagogik

Die Grundlage der Wildnispädagogik ist die Auffassung, dass Kinder durch unmittelbare Erlebnisse und Begegnungen mit der Natur wichtige Kompetenzen und Fähigkeiten entwickeln können. Sie geht davon aus, dass Kinder in der heutigen Welt oft zu wenig Möglichkeit haben, sich draußen aufzuhalten und sich frei und unbeschwert in der Natur zu bewegen. In der Wildnispädagogik wird dem entgegengewirkt, indem ein naturnahes Lernumfeld geschaffen wird und die Kinder dazu angeleitet werden, in der Natur aktiv zu sein und sie zu erforschen.

Pädagogische Ziele der Wildnispädagogik in Kitas

Die Wildnispädagogik verfolgt eine Reihe von pädagogischen Zielen, die speziell auf die Förderung von Kindern im Kita-Alter ausgerichtet sind. Dazu gehören unter anderem:

  • Die Förderung von Wahrnehmung, Motorik, Kognition und Empathie
  • Die Vermittlung von Wertzuschätzung und Verantwortung für die Umwelt
  • Die Entwicklung von Sozialkompetenzen und Zusammenarbeit im natürlichen Kontext
  • Die Stärkung emotionaler und psychischer Widerstandsfähigkeit durch das Überwinden kleiner Herausforderungen im Freien
  • Die Unterstützung von Kreativität und Fantasie in der naturverbundenen Spiel- und Gestaltungsfreiräume

Methoden und Ansätze der Wildnispädagogik

Die Wildnispädagogik bedient sich unterschiedlicher Methoden und Ansätze, um diese Ziele in der Kita-Umgebung zu erreichen. Dabei steht das Erleben mit allen Sinnen im Vordergrund. Einige Beispiele sind:

  • Naturbeobachtung und -erkundung: Die Kinder werden dazu angeregt, Pflanzen, Tiere und Naturphänomene zu beobachten und zu erforschen.
  • Naturgestaltung und -handwerk: Die Kinder lernen, aus Naturmaterialien einfache Werkzeuge, Kunstwerke oder Spielzeuge herzustellen.
  • Geschichten und Lieder: Mithilfe von Geschichten, Liedern und ähnlichem werden die Beziehung zur Natur und das Wissen über Pflanzen, Tiere und Ökosysteme vertieft.
  • Rollenspiele und Simulationen: Die Kinder schlüpfen in die Rollen von Tieren oder Naturkräften, um ein besseres Verständnis für das Zusammenwirken von allem Leben und die Bedeutung von Ökosystemen zu erlangen.

Die Rolle von ErzieherInnen in der Wildnispädagogik

In der Wildnispädagogik nehmen ErzieherInnen eine besondere Rolle ein. Sie sind nicht mehr nur Wissensvermittler, sondern auch Begleiter und Lernpartner der Kinder. Sie geben Impulse und Orientierungshilfen, unterstützen beim Entdecken und lassen den Kindern gleichzeitig genug Raum für eigene Entfaltung und Experimente. Zudem dient die Natur auch als Co-Pädagogin. Ein guter Wildnispädagoge hat sowohl pädagogisches als auch naturkundliches Wissen und ist in der Lage, die Neugier und die Fragen der Kinder zu beantworten oder gemeinsam mit ihnen Antworten zu finden.

Beispiele und Praxisanwendungen der Wildnispädagogik in Kitas

Die Umsetzung der Wildnispädagogik in Kitas kann auf verschiedene Weise erfolgen. Einige Beispiele sind:

  • Der wöchentliche Waldtag: Einmal pro Woche verbringen die Kinder den gesamten Tag im Wald oder im naturnahen Gelände, um dort Erfahrungen zu sammeln.
  • Das Naturprojekt: In einem begrenzten Zeitraum führen die Kinder zusammen mit den ErzieherInnen ein Projekt durch, das sich intensiv mit einem Aspekt der Natur befasst.
  • Der Naturgarten: Der Außenbereich der Kita wird naturnah gestaltet und bietet den Kindern Rückzugsorte, kreative Spiel- und Entdeckungsmöglichkeiten.
  • Kooperationen mit Naturpädagog_innen: Externe Wildnispädagog_innen bieten regelmäßig Veranstaltungen oder Workshops für die Kita-Kinder an.

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Fazit und Ausblick auf die Zukunft der Wildnispädagogik

Die Wildnispädagogik stellt eine wertvolle Ergänzung für die pädagogische Arbeit in Kitas dar, die darauf abzielt, die Verbindung zwischen Kindern und der Natur zu stärken und ihre emotionalen, sozialen, kognitiven und motorischen Fähigkeiten in einem natürlichen Umfeld zu fördern. Die Umsetzung kann auf verschiedene Weise erfolgen und ist häufig eine Bereicherung für alle Beteiligten. Wenn sich der Gedanke der Wildnispädagogik weiter verbreitet, kann dies dazu beitragen, dass künftige Generationen mit einem stärkeren Umweltbewusstsein und einer größeren Wertschätzung für die Natur aufwachsen.

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